Gemeinderat Markus Stoll

Seit 1. Jänner 2020 ist die neue Voranschlag- und Rechnungsabschlussverordnung (VRV) 2015 von allen Gemeinden Österreichs verpflichtend anzuwenden. Das früher angewandte System der Kameralistik wurde damit gänzlich abgelöst und durch eine kommunale doppelte Buchhaltung abgelöst.

„Es hat nicht nur Nachteile, wenn man auch in der finanziellen Darstellung einer Gemeinde auf Instrumente der Wirtschaft zurückgreift. Nur sollte es dann halt schon auch gleich korrekt funktionieren. Bis heute liegt keine Eröffnungsbilanz vor und mittlerweile sind wir schon mit großen Schritten in Richtung 2021 unterwegs“, kritisiert Für Innsbruck Wirtschaftssprecher und Vorsitzender des Finanzausschusses GR Mag. Markus Stoll die Verspätungen bei der Erstellung der Eröffnungsbilanz.

Verzögerung schwer nachvollziehbar

„Eine große Herausforderung stellt die Erfassung und Bewertung des Gemeindevermögens dar. Wie bewertet man die Kanalisation, das Straßennetz oder andere Bereiche? Welcher Bewertungsansatz ist richtig und sinnvoll für eine Stadt? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Stadt Innsbruck nun schon zwei Jahre und trotz Zuhilfenahme teurer externer Experten scheint die Eröffnungsbilanz immer noch in weiter Ferne. Als langjähriger Unternehmer ist diese Situation für mich kaum nachvollziehbar und dauert mir zu lange“, so Stoll.

Mehr Tempo gefordert – Bilanz könnte einige überraschen

Die Darstellung des Fremdkapitals allein greift für einen wahrheitsgetreuen Überblick zur Finanzgebarung zu kurz. Mit der neuen VRV wird jetzt auch das Vermögen dargestellt und erst diese Gegenüberstellung von Vermögen und Kapital ermöglicht ein getreues Bild der Finanzlage.

„Ich glaube es wäre jetzt dringend hier mehr Tempo an den Tag zu legen und eine saubere Eröffnungsbilanz vorzulegen. Vielleicht hat es auch andere Gründe, warum das noch nicht passiert ist. Womöglich müssten jene die Innsbrucks Finanzlage immerzu schlechtreden zugeben, dass die Landeshauptstadt eigentlich hervorragend dasteht. Das würde einige Geschichten aber als Märchen entpuppen. Ein Schelm wer Böses denkt“, schließt Stoll.