Gemeinderätin Theresa Ringler

Fair Pay, also gerechtere Bezahlung für Kulturschaffende und Kulturarbeiter:innen, war bereits vor Corona ein wichtiges Thema in der Kulturpolitik und wurde beispielsweise auch in der letzten Arbeitssitzung der „battlegroup for art“ im Oktober 2020 diskutiert. In der aktuell schwierigen Situation vieler Künstler:innen und Vereine wird die Notwendigkeit, sich damit auseinanderzusetzen, einmal mehr betont.

Subventionsvergaben: einen Überblick verschaffen 

Es ist zu erwarten, dass in Zukunft immer mehr Subventinsanträge an den Kulturausschuss eingehen, die um eine Erhöhung der Förderung ansuchen und diese mit „Fair Pay“ begründen. Das ist nachvollziehbar, doch sollte dabei nicht vergessen werden, dass im aktuell beschlossene Innsbrucker Kulturbudget nur eine begrenzte Auswahl an Mitteln für Subventionen zur Verfügung steht. Bei der Budgeterstellung werden diese eingeplant, was bedeutet, dass alle zusätzlichen Ausgaben an anderer Stelle fehlen.

„Eine durch Fair Pay argumentierte Erhöhung für vereinzelte, ausgewählte Vereine wäre deshalb nicht zielführend“, so Für Innsbruck Kultursprecherin Theresa Ringler. „Ich verstehe den Wunsch nach besserer Bezahlung von Kulturarbeit. Für eine wirklich faire Lösung müssen wir die Situation im Gesamten erörtern und schauen, welchen Spielraum wir als Stadt Innsbruck haben. Das wäre für alle Kulturschaffende transparent und in meinen Augen die gerechteste Vorgehensweise.“ 

Zusammenarbeit auf allen Ebenen erforderlich 

Die Vergabe von Kultursubventionen erfolgt in auf drei Ebenen: dem Bundesministerium für Kunst und Kultur, der Kulturabteilung des Landes Tirol und dem Kulturamt der Stadt Innsbruck. Viele der in Innsbruck tätigen Kulturschaffenden erhalten öffentliche Gelder von zwei oder mehr dieser Stellen. Ein niedriges Lohnniveau im Kulturbereich besteht zudem nicht nur in einzelnen Bundesländern sondern in ganz Österreich.

„Für wirkliche Verbesserungen in Sachen ‚Fair Pay‘ ist eine enge Zusammenarbeit mit Land und Bund und eine gemeinsame Strategie deshalb Grundvoraussetzung.“, schließt Theresa Ringler.