Frauenrechte sind ein hochaktuelles Thema, so stehen unter anderem Forderungen nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit oder mehr Frauen in Führungspositionen weiterhin im Fokus. Auch heuer wurde der 8. März weltweit genutzt, um Bewusstsein für die bestehende Ungerechtigkeit beim Thema Gleichstellung zu schaffen.

„Die Grundforderung nach gleichem Gehalt für gleiche Arbeit wurde bis heute nicht erfüllt“, sind sich Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer und die ressortzuständige Vizebürgermeisterin Mag.a Sonja Pitscheider einig. „Langsamen Schrittes nähern sich die Gehälter von Frau und Mann etwas an. Bis zu einer echten Einkommensgerechtigkeit ist es aber noch ein weiter Weg. Umso wichtiger ist es, dass wir diese Gerechtigkeit im Stadtmagistrat vorleben.“

Im Innsbrucker Stadtmagistrat werden allerdings nicht nur Zeichen gesetzt, sie werden auch umgesetzt. Erfolgreiche Initiativen wie das Frauen-Nachttaxi oder die ,LangeNachtdesFrauenfilms‘ beweisen, dass die Stadt Innsbruck kontinuierlich an einer Verbesserung der Lebenswelt von Frauen arbeitet.

 

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Ein eigenes Einkommen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für Frauen, um sicher, eigenständig und unabhängig leben zu können. Frauen verdienen aber weiterhin deutlich weniger als Männer. Wie aus der Lohnsteuerstatistik der Statistik Austria ersichtlich, liegt die Differenz in Tirol bei durchschnittlich 24,4 Prozent – bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung und Vergleich der Bruttoeinkommen – von Frauen und Männern (österreichweit 21,7 Prozent). Damit liegt Österreich an viertletzter Stelle im EU-Vergleich, knapp vor Deutschland, der Tschechischen Republik und Estland (EU-Schnitt: 16,3 Prozent).

Nur ein geringer Teil dieses Gender Pay Gaps (also der geschlechtsspezifische Lohnunterschied gemessen an den Bruttostundenverdiensten in der Privatwirtschaft) lässt sich durch verschiedene Faktoren wie Branche und Beruf erklären. Frauen arbeiten nach wie vor verstärkt in schlecht bezahlten Dienstleistungsberufen und anderen Branchen mit geringen Verdienstmöglichkeiten.

 

Mehr Frauen in Führungspositionen

Frauen sind so gut ausgebildet wie nie zuvor, dennoch sind sie in Entscheidungs- und Führungspositionen stark unterrepräsentiert. Laut jährlich von der AK durchgeführten „Frauen.Management.Report“ liegt der Frauenanteil in den Geschäftsführungen der Top 200 Unternehmen in Österreich im Jahr 2018 bei 8,4 Prozent. Von den Aufsichtsratsmitgliedern sind bei den Top-200-Unternehmen 18,5 Prozent weiblich, bei den börsennotierten Unternehmen stieg der Frauenanteil in Aufsichtsräten wieder etwas an (18 Prozent), ebenso wie der Frauenanteil in Vorstandspositionen (5,1 Prozent).

„Dieses Ungleichgewicht in der Verteilung der Führungspositionen muss endlich einem Verhältnis weichen, das der Ausbildungs- und Qualifikationsrealität entspricht“, fordert Bürgermeisterin Oppitz-Plörer einmal mehr. „Mit dem Einführen der Quote muss endlich ein Umdenken in den Köpfen der Gesellschaft einsetzen und auch das Potenzial der vielen gut ausgebildeten Frauen genutzt werden.“

 

Internationale Frauentag: weltweite Aufmerksamkeit

Der erste Internationale Frauentag fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, der Schweiz, in den USA und in Österreich statt. Im Jahr 1921 wurde der Internationale Frauentag auf den 08. März festgelegt, an dem seither weltweit mit Veranstaltungen und Aktionen auf die Anliegen der Frauen aufmerksam gemacht wird. In diesen 106 Jahren hat sich die Lebenssituation von Frauen entscheidend verbessert, dennoch gilt es nach wie vor, die unerfüllten Grundforderungen weiter zu verfolgen und neue frauenpolitische Anliegen zu formulieren. (FI/IKM)