Bereits der Rechnungshofbericht 2016 hat aufgezeigt, dass der vom Land Tirol verordnete Planungsverband Innsbruck und Umgebung den Zielen eines Planungsverbandes kaum gerecht wird. Zu groß ist das Gebiet, zu unterschiedlich die Interessen der einzelnen Gemeinden, sich neben ihrem Planungsverband mit den Nachbargemeinden plötzlich auch im Super-Planungsverband Innsbruck und Umgebung einzubringen. Ein zahnloser Tiger mit wenig Akzeptanz, wie die schwache Beteiligung an den Sitzungen gezeigt hat. Der freiwillige Zusammenschluss “Vitalregion über Innsbruck – vom Glugenzer bis zum Patscherkofel” erzielte ohne Zwang und ohne komplizierte Strukturen in sehr kurzer Zeit deutlich größere Erfolge. Dieses Projekt scheint beispielgebend für die künftige gemeindeübergreifende Zusammenarbeit.
“Spätestens mit dem Rechnungshofsbericht wurde dokumentiert, was die regelmäßigen TeilnehmerInnen des Planungsverbandes Innsbruck und Umegebung schon wussten. Die Akzeptanz und das Interesse in einer weiteren Zwangs-Organisation mitzuwirken war von Anfang an enden wollend. Wir könnten mit einer Auflösung gut leben, denn freiwillige Zusammenarbeit auf Projektebene scheint deutlich mehr Erfolge zu erzielen, wie wir im südöstlichen Mittelgebirge eindrucksvoll sehen”, so Für Innsbruck Vizebürgermeisterin Mag. Christine Oppitz-Plörer.
“Zusammenarbeit wird nur dort erfolgen, wo sie sinnvoll ist. Während wir mit Völs und Rum sicherlich einige Herausforderungen teilen, haben beispielsweise die Bergsteigerdörfer ins Kühtai gänzlich andere Themen. Generell wäre anzudenken, dass die großen Gemeinden in der Inntalfurche zu einem regelmäßigen Austausch zusammentreffen, da hier thematisch wohl die größten Ähnlichkeiten sind. Ob es dafür wirklich einen Planungsverband braucht, ist zu hinterfragen”, so Für Innsbruck Klubobmann GR Mag. Lucas Krackl.
Freiwillige Zusammenarbeit fördern
“Wir gehen davon aus, dass die Evaluierung entweder die Auflösung oder eine starke Redimensionierung des Planungsverbandes mit einer neuen organisatorischen Ausrichtung empfehlen wird. Wichtig ist, dass die Gemeinden dort gut zusammenarbeiten können, wo sie für die Bürgerinnen und Bürger gemeinsam etwas verbessern können und das auch wollen”, schließen Oppitz-Plörer und Krackl unisono.