Das Haus A am Rain beim Wohnheim Pradl wurde von Mitte 2015 bis Juni 2017 neu gebaut. Die Firstfeier fand am 27. Oktober 2016 statt. Danach ging es um die Innenausstattung des vom Stuttgarter Architektenteam Bodamer | Faber geplanten Hauses. Das erste Obergeschoß wurde bereits von den Innsbrucker Sozialen Diensten (ISD) besiedelt, der zweite Stock wird bis Weihnachten von SeniorInnen bezogen. Die Hälfte der 120 neuen Plätze im dritten und vierten Obergeschoß sind aktuell an das Haus St. Josef am Inn vermietet, da sich dieses gerade in einer Umbauphase befindet. Errichtet wurde das Haus A von der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG).

„Das Dürerheim der 1960er Jahre wurde in eines der größten und modernsten Wohn- und Pflegeheime Tirols verwandelt. Nach der Eröffnung des Heimes im Olympischen Dorf im Jahr 2015 hat die Stadt Innsbruck ein zweites Großprojekt verwirklicht. Für 120 Menschen ist auf diese Weise wieder ein echtes neues Zuhause mit hoher Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner entstanden. Der bis 2022 gemeinsam mit den 279 Tiroler Gemeinden umzusetzende Pflegeplan des Landes funktioniert also bestens: Seit 2012 sind neben dem Wohnheim Pradl zusätzlich 413 Heimplätze und 100 Tagespflegeplätze in Tirol geschaffen worden“, unterstreicht Landesrat Univ.-Prof. DI Dr. Bernhard Tilg und hebt gleichzeitig die Versorgungsqualität in diesem Bereich hervor.

„Das Haus A am Rain bietet Seniorinnen und Senioren einen komfortablen und modern ausgestatteten Lebensraum. Der Neubau ist gleichzeitig ein Beispiel dafür, dass sich Innsbrucks Pflegelandschaft am Puls der Zeit befindet“, hebt Bürgermeister Mag.aChristine Oppitz-Plörer hervor: „Durch kontinuierliche Sanierungen und Neubauten der Innsbrucker Wohn- und Pflegeheime wird unseren älteren Mitbürgerinnen und -bürgern die Möglichkeit gegeben, ihren Lebensabend in ihrem vertrauten Stadtteil zu verbringen. Die Tiroler Landeshauptstadt stellt sich damit laufend ihrer Verantwortung gegenüber der älteren Generation.“

„In Würde altern ist in der Landeshauptstadt keine Floskel. Auch die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Mit der Umsetzung des Hauses A kommen wir der Quotenerfüllung, die der ‚Strukturplan Pflege des Landes Tirol‘ vorsieht, ein weiteres Stück näher. In diesem Zusammenhang darf ich besonders den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Innsbrucker Wohnheimen für ihren empathischen Zugang und die wohnliche Gestaltung der Altersresidenz danken“, stellt Sozialstadtrat Ernst Pechlaner fest.

„Das Haus A ist insgesamt ein sehr gelungenes Werk und überzeugt durch seine heimelige Gestaltung. Dadurch können wir der pflege- und betreuungsbedürftigen Innsbrucker Bevölkerung höchstmögliche Wohnqualität auf dem neuesten Stand bieten“, führt ISD-Geschäftsführer Dr. Hubert Innerebner aus.

„Im Rahmen eines EU-weiten Architekturwettbewerbes wurden 64 Projekte eingereicht, wobei sich der Entwurf der Architekten Bodamer | Faber damals durchsetzen konnte“, erläutert IIG-Geschäftsführer Dr. Franz Danler: „Sowohl die hohe städtebauliche und architektonische Qualität im Innen- als auch Außenraum waren dabei überzeugende Faktoren.“

Haus A am Rain

Der Neubau macht die Senioreneinrichtung zu einem der größten Wohn-Pflegeheime in Nordtirol mit insgesamt 206 Plätzen. Das HausA am Rain verfügt über vier Stockwerke, wobei im Erdgeschoß ein neuer Eingangsbereich mit Anbindung an die Egerdachstraße geschaffen wurde. Eine wesentliche Steigerung der Aufenthaltsqualität wird durch geschützte, ganzjährig nutzbare Freibereiche in Form von Loggien erzielt.

In den Geschoßen sind jeweils eine Pflegestation mit rund 30 Zimmern, den erforderlichen Wohn- und Essbereichen und notwendigen Nebenräumen untergebracht. Jede Pflegestation wurde in zwei unabhängige Wohngruppen mit je ca. 15 Zimmer unterteilt.

Eine Besonderheit stellt die Tiefgarage dar, durch die die gesamte Anlieferung erfolgt. Damit ist es nun auch für die AnrainerInnen viel ruhiger. Darüber hinaus wurde im Zuge des Umbaus im Tiefparterre eine neue, kapazitätsstarke Wäscherei eingerichtet. Die Kosten für die Neuerrichtung beliefen sich auf rund 18 Millionen Euro. Hinzukommen rund 3,5 Millionen Euro für Einrichtung und Erstausstattung.

Hintergrund

Das Wohnheim Pradl wurde bereits Anfang der 1960er-Jahre errichtet. Zu einer Generalsanierung der Verwaltungsbereiche kam es in den 90er Jahren, die Häuser B, C und D folgten von 2000 bis 2002.

Da das Haus A des Wohnheimes, in dem der Pflegebereich beheimatet ist, nicht mehr den zeitgemäßen Anforderungen eines modernen Wohn- und Pflegeheimbetriebes entsprach, fiel die Entscheidung für einen Neubau. An der gleichen Stelle entstand somit ein innovatives Passivhaus, das nun Platz für 120 Zimmer bietet. (IKM)