Äußerst erschreckend sind die Meldungen über die Straftaten von Jugendbanden in Innsbruck. Mehr als 130 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 (!) und 18 Jahren begehen zumeist in Gruppen Raubüberfälle, Diebstähle, Sachbeschädigungen, attackieren Personen jeden Alters. Die niedrige Hemmschwelle ist mehr als erschreckend. Der langjährige Kriminalbeamte, Für Innsbruck Sicherheitssprecher GR Kurt Wallasch, hat die Problematik schon öfter thematisiert. Ähnlich wie bei der Drogenarbeit fehlt es an effektiver Präventionsarbeit. Das Streetworking braucht eine Neuaufstellung.
“Ich bin erschüttert über die Entwicklungen im Bereich der Jugendkriminalität. Wie weit kann die Bereitschaft zu Gewalt und Kriminalität noch gehen? Aus meiner Sicht zeigt sich einmal mehr, dass die Streetworker ähnlich wie in der Drogenproblematik scheitern. Was wir brauchen ist eine effiziente und vor allem professionelle Präventionsarbeit, die schon frühzeitig in der Schule ansetzen muss”, so Für Innsbruck Sicherheitssprecher GR Kurt Wallasch.
Wie konnte sich diese Szene unbemerkt entwickeln?
“Die dramatische Entwicklung in der Jugendkriminalität war bis vor ein, zwei Jahren in der aktuellen Dimension nicht vorhanden. Warum kann sich eine solche Szene mit einem nicht zu unterschätzenden Gefahrenpotential vermeintlich unbemerkt entwickeln, wo wir doch über verschiedene Vereine viele Streetworker in der Stadt haben?”, hinterfragt Wallasch und stellt weiters fest: “Mein Vertrauen ist nachhaltig erschüttert, nicht zuletzt wegen der kürzlich stattgefundenen illegalen Party in der Sillschlucht mit 1.000 Besuchern. Niemand wusste Bescheid – außer die Streetworker, welche sogar vor Ort waren. Das kann es wohl nicht sein”.
Streetwork neu aufstellen
“Wir brauchen Präventionsarbeit und kein scheiterndes Streetwork. Die Stadt Innsbruck muss daher dringend eigene Streetworker zum Einsatz bringen, damit sicherheitsrelevante Themen auch den Weg zu den Behörden finden. Nur so kann präventiv gearbeitet werden. Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und hier muss endlich angesetzt werden. Wir müssen agieren bevor wir nur mehr reagieren können”, so Wallasch in Richtung der Verantwortlichen in Bund, Land und Stadt.
Dank an Sicherheitsbehörden
“Die Menschen in unserer Stadt haben ein Recht auf Sicherheit. Mein Dank gilt allen MitarbeiterInnen in den Sicherheitsbehörden, in diesem Fall besonders der Polizei. die mit ihrer Spezialgruppe hier ausgezeichnete Arbeit leistet”, schließt Wallasch.