DauerparkerInnen und verstellte Einfahrten – mehrere BewohnerInnen des Stadtteils Sieglanger – Mentlberg traten an die Stadtregierung heran, weil sie sich eine Lösung für den Parkraum im Gebiet Sieglanger, Klosteranger und Mentlberg wünschen. Gestern, Dienstag, gab es daher Informationsveranstaltungen im Pfarrsaal, bei der eine mögliche Parkraumbewirtschaftung erläutert wurde. „Es geht darum, ein Stimmungsbild mitzunehmen. Uns ist es wichtig, von Ihnen zu hören, wo die Probleme und Bedürfnisse liegen. Darauf aufbauend arbeiten wir weiter“, betonten Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer und Vizebürgermeisterin Mag.a Sonja Pitscheider bei den beiden Terminen.
Parkstraße als Möglichkeit
Die Art der Parkraumbewirtschaftung wurde im Rahmen der Informationsveranstaltung diskutiert. Von der Stadt Innsbruck wurde eine Parkstraße vorgeschlagen, in der es keine Höchstparkdauer gibt. Dabei wird in der Zeit von Montag bis Freitag von 09:00 bis 19:00 Uhr verrechnet. Generell sind 70 Cent pro 30 Minuten einzuwerfen. „In der Parkstraße kann das Fahrzeug bis zu fünf aufeinanderfolgende Werktage für einen Maximaltarif von 35 Euro abgestellt werden. AnrainerInnen können eine Parkkarte um 153,12 Euro beantragen. Diese ist für zwei Jahre gültig“, erklärte Pitscheider. Die Präsentation beinhaltete eine Parkzone für Mentlberg sowie eine gemeinsame für Sieglanger und Klosteranger. Bisher bestehende Parkplätze bleiben erhalten. In Mentlberg würden mit Umsetzung der Parkstraße 87 öffentliche Stellplätze entstehen, in der zweiten Zone 192. Im Sieglanger konnte die Stadt Innsbruck in konstruktiven Gesprächen mit dem Autobahnbetreiber Asfinag eine Vereinbarung avisiert. Der Asfinag gehört ein wichtiger Grund für den Parkraum entlang der Lärmschutzmauer, der bei einer Bewirtschaftung von der Stadt temporär benutzt werden kann.
Stimmungsbild abgefragt
Zu beiden Informationsterminen kamen mehr als 200 Interessierte. Bürgermeisterin, Vizebürgermeisterin, Abteilungsleiter Dr. Robert Schöpf sowie Tiefbau-Amtsleiter DI Walter Zimmeter und Elmar Rizzoli, Amtsleiter für Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen, diskutierten mit ihnen die Vor- und Nachteile einer Bewirtschaftung. Ein finales Stimmungsbild am Ende des Abends zeigte der Stadtregierung, wie es in Bezug auf eine Parkraumbewirtschaftung weitergehen soll: Sieglanger – ja, Mentlberg und Klosteranger – nein. Mit den Ideen und Vorschlägen werden nun weitere Möglichkeiten konkretisiert.
Unterschriftenliste für Einhausung
Im Rahmen der Informationsveranstaltung beteiligten sich die anwesenden Stadtteil-BewohnerInnen zudem an einer Unterschriftenaktion an das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie. Darin wird um eine Autobahn-Einhausung bei Sieglanger angesucht, nach dem Vorbild von der A12-Einhausung bei Amras. Im Zuge der bevorstehenden Erneuerung der bestehenden Lärmschutzwand wird eine Verbreiterung der angrenzenden Autobahn auf drei Spuren befürchtet. Mit einer Einhausung könnten die AnwohnerInnen entlastet werden.
Mühlau als Vorbild
Durch eine Gebührenpflicht kann das Problem mit DauerparkerInnen gelöst werden. Vizebürgermeisterin Pitscheider nannte als Beispiel den Stadtteil Mühlau. Dort wurde auch die Parksituation für AnwohnerInnen durch die Einführung einer Parkstraße massiv verbessert. Der Wunsch nach einer Lösung kam in Mühlau ebenfalls von den Betroffenen selbst. Im Rahmen einer Bürgerbeteiligung konnten die Stadt Innsbruck und die BewohnerInnen einen zufriedenstellenden Kompromiss erarbeiten. Dies soll auch in Sieglanger – Mentlberg erreicht werden. (IKM)