In Österreich, und ganz besonders in Tirol, ist der Anteil von Frauen in politischen Ämtern gering: Nur 6% aller BürgermeisterInnen sind weiblich und der gesamte Frauenanteil in der Gemeinde- und Bezirksvertretung liegt nur bei 20% (Quelle: Frauen*volksbegehren). Das ist weit von einer gerechten Machtverteilung entfernt, denn Frauen machen immerhin gut die Hälfte der Bevölkerung aus, sind aber nicht dementsprechend in entscheidenden Gremien vertreten.
“Deshalb habe ich sehr gerne bei einer Initiative des Tiroler Frauen*volksbegehren mitgemacht, wo ich gemeinsam mit fünf weiteren MandatarInnen aus dem Innsbrucker Gemeinderat und von unserem Alltag in der Politik erzähle und welche Chancen es mit sich bringt, als Frau im Gemeinderat zu sein”, erzählt Innsbrucks jüngste Gemeinderätin Theresa Ringler.
Sechs Frauen – sechs Fraktionen – ein Appell
Dabei ist ein Video entstanden, das online verbreitet wird und ab Herbst bei verschiedenen Gelegenheiten in ganz Tirol gezeigt werden soll: Als Anstoß für Diskussionen, als Motivation und Aufruf an Frauen, sich politisch zu engagieren. Fraktionsübergreifend sollen Frauen dazu animiert werden, für die Gemeinderatswahlen 2022 zu kandidieren.
“Mir war dabei besonders wichtig, auf die Möglichkeiten der persönlichen Weiterentwicklung – mit dieser Aufgabe zu wachsen und zu lernen – einzugehen,” sagt Theresa Ringler zu ihrem Beitrag im Video. “Dabei ist besonders der Austausch mit anderen jungen Mandatarinnen in ganz Europa sehr wertvoll, denn sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam zu versuchen, etwas Positives zu bewegen, ist eine sehr wertvolle und motivierende Erfahrung.”
“Eine Frau zu sein, noch dazu eine junge Frau zu sein, ist kein Hindernis, in die Politik zu gehen. Im Gegenteil!” Theresa Ringler, Innsbrucks jüngste Gemeinderätin
Notwendige Rahmenbedingungen schaffen
“Was wir nicht vergessen dürfen ist, dass nicht in jeder Region und Gemeinde überhaupt die Möglichkeit gegeben ist, sich beispielsweise als Vollzeit-Berufstätige, Mutter oder junge Frau politisch zu engagieren. Dafür braucht es flexible Rahmenbedingungen und ein Netzwerk, das einen unterstützt und Chancen schafft. Das ist nicht überall schon vorhanden und noch lange nicht selbstverständlich”, so Ringler.
“Daher ist es umso wichtiger, sich gegenseitig zu unterstützen und sich gemeinsam für die Interessen der weiblichen Bevölkerung stark zu machen. Und umso dankbarer bin ich meiner Fraktion und unseren starken weiblichen politischen Vorbildern, dass ich als junge Frau diese einzigartige Chance bekommen habe.”
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