Erster Innsbrucker Radworkshop
Im Februar 2020 fand in der Stadtbibliothek der erste Innsbrucker Radworkshop statt. Die Bevölkerung wurde dazu aufgerufen, Ideen und Wünsche zur Verbesserung der Situation für Radfahrer in Innsbruck aktiv einzubringen. Dabei wurde an verschiedenen Tischen zu Themen wie Sicherheit, Radrouten und Lückenschließungen diskutiert. Auch die Politik war mit vielen Mitgliedern des Gemeinderats und der Innsbrucker Stadtregierung vertreten.
Die Zielgruppe des Workshops waren vor allem VielfahrerInnen, also Personen, die das Fahrrad regelmäßig bis hin zu täglich als Transportmittel nutzen. Als gemeinsames Ziel wurde die Anerkennung des Fahrrads als gleichberechtigtes Verkehrsmittel genannt.
Sicheres Miteinander auf den Innsbrucker Straßen
Mobilität ist für die Menschen ein wichtiges Thema, das macht auch die mehr als gut besuchte Veranstaltung in der Stadtbibliothek deutlich. Der Trend in Richtung ganzjährigen Radfahrens ist im Sinne von guter Luft, einem gesunden Leben und einer hohen Lebensqualität für die Menschen in unserer Stadt sehr begrüßenswert.
„Es muss der Bevölkerung mehr öffentlicher Raum zugänglich gemacht werden. Die Diskussion, wie auch Straßenraum fairer aufgeteilt werden kann, wird uns in Zukunft definitiv beschäftigen.“ so Gemeinderätin Theresa Ringler. „Es sollte im Rahmen der Möglichkeiten daran gearbeitet werden, dass den verschiedenen Verkehrsteilnehmern – FußgängerInnen, RadfahrerInnen, Öffentlichen Verkehrsmitteln und AutofahrerInnen – möglichst ein eigener Bereich zur Verfügung steht. Dann ist ein gutes und sicheres Vorankommen ohne Frust und gegenseitige Einschränkungen möglich.“
Gegenseitige Rücksichtnahme wichtig – gleiche Regeln für alle
Bei der Präsentation des Status Quo zu Beginn machte das Team der Radkoordination der Stadt Innsbruck deutlich, dass die Steigerung des Radverkehrs im ganzen Jahresverlauf den öffentlichen Verkehr und den Fußverkehr nicht beeinträchtigen soll. “Das ist in meinen Augen ein zentraler Punkt,“ so Für Innsbruck Umweltsprecherin Theresa Ringler.
Es ist nicht nur aus Perspektive des Klimaschutzes wichtig, dass sich Angebote innerhalb der Gruppe umweltfreundlicher Verkehrsmittel (sog. Umweltverbund) nicht gegenseitig das Vorankommen erschweren. Auch in Sachen Sicherheit ist es unabdinglich, dass jeder Verkehrsteilnehmer bzw. jede Verkehrsteilnehmerin ihren eigenen Platz hat und vor allem Verkehrsregeln für alle die gleiche Gültigkeit haben.
„Hier besteht definitiv noch Aufholbedarf, denn einige wenige VerkehrsteilnehmerInnen, die sich nicht an die Regeln halten und dadurch sich und andere gefährden, verursachen so einen großen Imageschaden für alle.“
Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) besser berücksichtigen
Im Laufe der Diskussionen wurde immer wieder deutlich, dass sich Radfahrende zum Beispiel von den Bussen und Straßenbahnen eingeschränkt fühlen. Bei der Verbesserung des Radverkehrsnetzes muss deshalb nicht nur die Situation der Radfahrenden, sondern auch die der öffentlichen Verkehrsmittel miteinbezogen werden.
„Natürlich ist es wichtig, dass Menschen in Innsbruck möglichst gut, sicher und schnell mit dem Rad von A nach B kommen. Es kann aber nicht sein, dass Straßenbahnen systematisch Verspätungen einfahren, weil Radfahrende immer mehr dazu ermutigt werden, zwischen den Gleisen zu fahren. Oder dass Busse und Radfahrer Station für Station miteinander konkurrieren. Hier muss es für RadfahrerInnen Alternativen abseits von Hauptstraßen geben, die für einen eigenen Fahrstreifen zu eng sind.“ schließt Ringler.